Was ist Reibeisenhaut? Ursachen, Symptome und wie du sie behandelst
Seit meiner Jugend begleiten mich diese kleinen, rauen Pickelchen an meinen Oberarmen. Falls auch du mit solchen Hautunebenheiten zu kämpfen hast, bist du definitiv nicht allein.
Reibeisenhaut – auch als Keratosis pilaris bekannt – ist eine häufige, genetisch bedinge Hauterkrankung. Obwohl sie harmlos ist, kann sie als störend empfunden werden, besonders wenn glatte Haut ein persönliches Ziel ist.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über Reibeisenhaut: die Ursachen, Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist Reibeisenhaut (Keratosis pilaris)?
Reibeisenhaut, medizinisch als Keratosis pilaris bezeichnet, ist eine Hauterkrankung, die durch eine Verhornungsstörung der Haarfollikel verursacht wird. Dabei bildet die Haut zu viel Keratin, ein schützendes Protein, das sich um die Haarfollikel ansammelt und kleine Verstopfungen verursacht
Diese Keratin-Ansammlungen verursachen die typisch raue, körnige Struktur der Haut – oft als „Gänsehaut“ oder „Sandpapierhaut“ beschrieben. Diese winzigen Pickelchen sind harmlos und verursachen keine Schmerzen, können jedoch das Hautbild beeinträchtigen und bei manchen Menschen zu Selbstbewusstseinsproblemen führen.
GENETISCHE VERANLAGUNG
Die genetische Veranlagung ist eine der Hauptursachen für Reibeisenhaut. Wenn nahe Verwandte an Keratosis pilaris leiden, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du selbst betroffen ist. Genetische Faktoren beeinflussen die Produktion und Ablagerung von Keratin, wodurch die Haut verhornt und die Haarfollikel blockiert werden können. Menschen, die zu atopischer Dermatitis oder Ekzemen neigen, haben ein erhöhtes Risiko für Reibeisenhaut.
TROCKENE HAUT
Ein weiterer Faktor für die Entstehung von Reibeisenhaut ist trockene Haut. Trockene Haut führt oft zu einer verstärkten Verhornung, was die Symptome der Reibeisenhaut verstärken kann. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Luftfeuchtigkeit abnimmt und die Haut Feuchtigkeit verliert, wird trockene Haut anfälliger für Verhornungsprobleme. Die Keratinproduktion der Haut kann zu Blockaden in den Haarfollikeln führen, was die sandpapierartige Struktur verursacht.
HORMONELLE VERÄNDERUNGEN
Hormonelle Schwankungen wie in der Pubertät oder Schwangerschaft wirken sich oft auf die Haut aus und können Symptome von Keratosis pilaris verstärken. Besonders in der Pubertät tritt Reibeisenhaut vermehrt auf, da Hormone die Talgproduktion und die Verhornung der Haut beeinflussen können. Hormonelle Veränderungen sind daher eine häufige Ursache der Reibeisenhaut.
KALTE UND TROCKENE JAHRESZEIT
Im Winter treten die Symptome der Reibeisenhaut oft verstärkt auf, da kalte und trockene Luft die Haut austrocknet und die Verhornung anregt. Niedrige Temperaturen und trockene Heizungsluft schwächen die Hautbarriere, was die Symptome von Keratosis pilaris verschlimmern kann.
ERNÄHRUNG UND LEBENSSTIL
Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann ebenfalls eine Ursache für Reibeisenhaut sein. Eine fettarme Ernährung oder ein Defizit an wichtigen Vitaminen, insbesondere Vitamin A und Vitamin E, kann die Haut trockener und anfälliger für Verhornungsstörungen machen. Diese Nährstoffe fördern die Feuchtigkeit und Elastizität der Haut und sind daher wichtig für ein gesundes Hautbild. Auch Lebensstilfaktoren wie Stress und Schlafmangel können das Hautbild beeinflussen und bestehende Symptome von Keratosis pilaris verstärken.
ENGANLIEGENDE KLEIDUNG
Auch mechanische Reibung, etwa durch eng anliegende Kleidung, kann eine Ursache für Reibeisenhaut sein. Die Reibung reizt die Haut und kann die Verhornung verstärken, besonders bei synthetischen Materialien, die die Haut zusätzlich irritieren.
SANDPAPIERARTIGE HAUTSTRUKTUR
Ein typisches Merkmal der Reibeisenhaut ist die raue, sandpapierartige Struktur der Haut. Die kleinen, harten Erhebungen verleihen der Haut eine körnige Textur. Diese Unebenheiten sind oft besonders gut spürbar und erinnern an „Gänsehaut“.
HAUTFARBENE, ROTE PICKELCHEN
Die Ansammlungen von Keratin erscheinen oft als kleine Pickelchen, die entweder hautfarben oder leicht rötlich sind. Manche Betroffene berichten von leichten Rötungen an den betroffenen Stellen, die das Hautbild uneben erscheinen lassen. Wenn diese Beulen durch starkes Reiben oder Kratzen manipuliert werden, können postentzündliche Schäden, wie Hyperpigmentierung oder Naben entstehen.
GELEGENTLICHER JUCKREIZ
Bei manchen Betroffenen tritt zusätzlich Juckreiz auf, vor allem wenn die Haut sehr trocken ist.
BETROFFENE BEREICHE
Reibeisenhaut tritt häufig an den Oberarmen (92%), den Oberschenkeln (59%), am Gesäß (39%) auf.* Besonders häufig sind Bereiche betroffen, an denen die Haut weniger Talgdrüsen hat und dadurch trockener ist oder stärker der Reibung von Kleidung ausgesetzt sind.
Mit einer regelmäßigen, feuchtigkeitsspendenden Pflege und Produkten, die Urea oder Salicylsäure enthalten, können die Symptome gelindert werden. Eine regelmäßige Anwendung hilft, die Haut glatter zu machen und die Pickelchen zu reduzieren. Lies gerne folgenden Blogbeitrag für eine detaillierte Anleitung zur Behandlung von Reibeisenhaut.
Fazit
Reibeisenhaut, auch bekannt als Keratosis pilaris, ist eine häufige Hauterkrankung, die durch eine Verhornungsstörung der Haarfollikel entsteht. Die Ursache der Reibeisenhaut ist meist genetisch bedingt und die Symptome – raue, unebene Haut mit kleinen Pickelchen – sind harmlos, können aber von vielen Betroffenen störend sein. Trockene Haut, hormonelle Veränderungen und kalte Winterluft sind häufige Ursachen, die die Symptome verstärken können. Obwohl Reibeisenhaut nicht heilbar ist, kann regelmäßige Pflege das Hautbild verbessern und die Symptome verringern.
Mit Geduld und der richtigen Hautpflegeroutine lässt sich die Reibeisenhaut zwar nicht ganz beseitigen, aber deutlich mindern, sodass die Haut glatter und angenehmer aussieht und sich anfühlt.
*Thomas, M. und Khopkar, S., 2012. "Keratosis pilaris revisited: is it more than just a follicular keratosis?" International Journal of Trichology, 4, S. 255–258.
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